Die Jusos Minden-Lübbecke können die Entscheidung des Bauausschusses der Stadt Minden gegen die Umbenennung eines Abschnittes der Tonhallenstraße in „Willy-Brandt-Platz“ nicht nachvollziehen.
Der Abschnitt der „Tonhallenstaße“ am Stadttheater ist besonderer Weise mit der Tradition der SPD und der ArbeiterInnenbewegung verbunden und damit auch mit Willy Brandt.
In der „Tonhalle“ fanden Versammlungen und Treffen der ArbeiterInnenbewegung statt. Diesem historischen Ort wird mit dem Straßennahmen „Tonhallenstraße“ gedacht und dieses Gedenken würde auch mit einen Abschnitt „Willy-Brand-Platz“ bewahrt bleiben.
Auch findet sich am gleichen Ort das „Denkmal an die Opfer des Nationalsozialismus“. Willy Brandt hat einen wichtigen Beitrag zur Aussöhnung nach der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten geleistet. Diese Verbindung am gleichen Ort würde die Lebensleistung Willy Brandts noch einmal unterstreichen.
Die Kritik, dass der Ort zu „mickrig“ sei und für Willy Brandt müsse ein „großer Platz“ her können die Jusos nicht nachvollziehen. Die Größe eines Platzes ist nicht gleichzusetzen mit der „Größe einer Lebensleistung“ einer Person.
Man müsse sich auch die Frage stellen, ob man mit einen fast leeren Platz, wie der Mindener Simeonsplatz einer ist, oder ein Verkehrskreisel, wie in Bielefeld, die Lebensleistung eines bedeutenden Menschen der Nachkriegsgeschichte entsprechend würdigen kann.
Die Jusos bezweifeln dies und würden sich wünschen, wenn der Ausschuss den Vorschlag des Mindener Ortsvorstehers Andreas Herbusch noch einmal aufnehmen und eine Gestaltungsplanung für einen „Willy-Brandt-Platz“ am Stadttheater auf den Weg bringen würde, die auch das „Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus“ mit einbezieht.
Lieber ein kleiner, feiner und belebter Ort, als ein großer und leerer Ort oder gar ein Verkehrskreisel in Gedenken an einem der bedeutendsten Bundeskanzler Deutschlands und Politiker des 20. Jahrhunderts – wie es Willy Brandt war und bleiben wird.