Die Jusos in der Region Ostwestfalen-Lippe stehen vor einem Wechsel an ihrer Spitze. Auf der Regionalkonferenz am 4. Juli in Minden wird Micha Heitkamp nach sechs Jahren im Amt nicht erneut als Vorsitzender kandidieren. Als Nachfolger steht Christopher Stange aus Paderborn bereit.
Micha Heitkamp war zunächst Unterbezirksvorsitzender der Jusos in Minden-Lübbecke und wurde 2014 zum Regionalvorsitzenden gewählt. „Eine Jugendorganisation wird eher durch Spontanität und Aktionismus lebendig als durch Routine. Nach zehn Jahren, die ich diesem Vorstand angehöre, ist jetzt mal der Zeitpunkt andere ranzulassen“, so Micha Heitkamp. Obwohl er eine Woche vor der Konferenz 30 Jahre alt wird und damit eigentlich noch fünf Jahre im Juso-Alter hat, soll der Regionalvorsitz für ihn das letzte Amt bei den Jusos sein.
Christopher Stange ist 27 Jahre alt. Seit zwei Jahren gehört er dem Landesvorstand der NRW-Jusos an, für den er dieses Jahr wegen seiner Kandidatur zum Regionalvorsitz nicht erneut antreten will. Anfang des Jahres wurde er zusätzlich in einer Doppelspitze mit Nele Czaniera zum Kreisvorsitzenden der Jusos Paderborn gewählt. Er blickt optimistisch in die Zukunft der Juso-Region: „Mit vielen Seminaren und Diskussionsveranstaltungen haben wir in den vergangenen Jahren eine starke Bildungsarbeit aufgebaut. Durch Corona lernen wir, diese auch in Online-Formaten anzubieten. Die Erfahrungen daraus wollen wir mitnehmen und unsere Arbeit dadurch weiter verbessern.“
Inhaltlich sehen die Jusos sich vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen steht die Kommunalwahl an, bei der in der ganzen Region Jusos für die SPD antreten. „Die Jusos wollen bei der Kommunalwahl die Stimme der jungen Generation sein, die in der Vergangenheit nicht ausreichend gehört wurde“ so Christopher Stange.
Zum anderen brauche es eine Diskussion darüber, wie die Corona-Krise ohne schwere wirtschaftliche und soziale Schäden überstanden werden kann. Die Jusos setzen dabei drei Schwerpunkte: Eine Wiederankurbelung der Konjunktur als digitales und ökologisches Fortschrittspaket, eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen und ein stärkeres gemeinsames Vorgehen in Europa.
Aufgrund der Einschränkungen durch Corona wird die Regionalkonferenz am 4. Juli unter strengen gesundheitlichen Sicherheitsrichtlinien geplant und daher anders ablaufen als Juso-Konferenzen in normalen Zeiten. Gerade für Micha Heitkamp ist das nicht sonderlich schön: „Nach zwölf Jahren aktiver Juso-Arbeit Abschied zu nehmen, stellt man sich schon anders vor als es die Corona-Schutzmaßnahmen erlauben“. Höchste Priorität bei der Planung der Konferenz habe aber selbstverständlich die Sicherheit.
Den Jusos in Ostwestfalen-Lippe gehören mehr als 1.000 Mitglieder zwischen 14 und 35 Jahren an. Sie verstehen sich gleichzeitig als Jugendorganisation der SPD und als eigenständig denkenden Verband. Zum Regionalverband Ostwestfalen-Lippe gehören die sieben Kreisverbände und Unterbezirke Bielefeld, Minden-Lübbecke, Lippe, Herford, Paderborn, Gütersloh und Höxter.