Die Jusos in der Region Ostwestfalen-Lippe ziehen aus dem am Mittwoch vorgestellten Ausbildungsreport der DGB-Jugend NRW den Schluss, dass ein größeres Augenmerk auf das Thema Ausbildung das Gebot der Stunde ist. Dank der großen Anzahl an Flüchtlingen müssten Themen wie der drohende Fachkräftemangel neu bewertet werden. „Für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen ist ein schneller Zugang zu Ausbildung und Arbeit fundamental wichtig“, so die stellvertretende Juso-Regionalvorsitzende Anna Tubbesing.
Der DGB-Ausbildungsreport zeige aber, dass es bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz besonders für junge Menschen mit Migrationshintergrund hohe Hürden zu überwinden gelte. Besonders schwer betroffen seien davon junge Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. „Insgesamt finden viel zu viele junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Wir brauchen endlich ein Sofortpaket für Ausbildung und Arbeit. Die Anreize für Betriebe, selbst auszubilden, müssen erhöht werden. Wir halten deshalb an unserer Forderung fest, endlich eine lokale Ausbildungsumlage einzuführen“, so Micha Heitkamp, Juso-Regionalvorsitzender.
Kein Verständnis haben die Jusos für die 34 Bürgermeister*innen aus Ostwestfalen-Lippe, die im Oktober einen Brandbrief an Angela Merkel und Hannelore Kraft unterzeichnet haben, in dem die Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen gefordert wurde. „Es ist befremdlich, dass ausgerechnet diejenigen, die vor kurzem noch die Folgen des demographischen Wandels in ihren Kommunen lautstark bejammert haben, jetzt nicht bereit sind, sich auf ein Ende des Trends der schrumpfenden Gesellschaft einzustellen.“, so Heitkamp.