Die Jusos in der Region Ostwestfalen-Lippe blicken auf eine erfolgreiche Landeskonferenz der NRW-Jusos zurück. Bei den Nachwahlen zum Landesvorstand wurde Mareike Heidenreich aus Rahden in Minden-Lübbecke mit einem guten Ergebnis in den Vorstand gewählt. Diesem gehört der Gütersloher Felix Eggersglüß bereits seit dem letzten Jahr an.
Inhaltlich nehmen die Jusos OWL die große Anzahl der geflüchteten Menschen als Anlass, erneut den Ausbildungsmarkt der Region zu thematisieren. „Von den Menschen, die jetzt zu uns kommen, werden mit Sicherheit viele in Deutschland bleiben. Sie zu integrieren ist eine große Aufgabe, die viel Kraft erfordern wird“, so der Juso-Regionalvorsitzende Micha Heitkamp.
Dem stimmt auch Mareike Heidenreich zu: „Das Recht auf Asyl ist ein individuelles Recht. Gesetzliche Höchstgrenzen sind also nicht nur politisch und menschlich verwerflich, sondern auch rechtlich unmöglich, weil politisch Verfolgte nicht abgewiesen werden dürfen, egal wie viele zu uns kommen. Wer jetzt ernsthaft politisch über dieses Thema diskutieren will, muss sich mit der Frage der Integration beschäftigen.“
Deshalb fordern die Jusos Investitionen in die Ausbildung. „Wir dürfen in diesem Fall das Gute mit dem Nützlichen verbinden“, so Felix Eggersglüß. „Wir werden allein aus demografischen Gründen in Zukunft viel mehr Zuwanderung brauchen. Unsere regionale Wirtschaft braucht Fachkräfte, viele Menschen suchen berufliche Perspektiven. Beides lässt sich nur zusammenbringen, wenn vor Ort Geld für die Aus- und Weiterbildung der Neuangekommenen in die Hand genommen wird. Fachkräfte gibt es nicht für lau. Eine umfassende Eingliederung der vielen geflüchteten Menschen ist also ein Gebot der Humanität und Zukunftsinvestition – eine Win-Win-Situation für uns alle.“
Als konkretes Instrument bringt Micha Heitkamp eine regionale Ausbildungsumlage ins Spiel, wie sie von der OWL-SPD und den Jusos bereits im letzten Jahr gefordert wurde. „Es gibt in Ostwestfalen-Lippe nach wie vor zu viele junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz finden. Eine Ausbildungsumlage erhöht den Anreiz für Betriebe, selbst auszubilden. Die Vorstellung, nur fertig ausgebildete Fachkräfte nach Deutschland locken zu können, greift deutlich zu kurz. Der drohende Fachkräftemangel lässt sich nur bewerkstelligen, wenn mehr Betriebe die Verantwortung übernehmen und ausbilden.“